Die Geschichte

Sektion Eichstätt des Deutschen Alpenverein

1899
23 Eichstätter Bürger des geistlichen und bürgerlichen Standes trafen sich um eine Sektion des D. u. ÖAV zu gründen und geben sich wie üblich eine Satzung.

1911
wurde ein Paragraph aus dieser Satzung wieder gestrichen der lautete: Frauen können keine Mitglieder werden! Das Stimmrecht wurde aber erst viele Jahre später zugesprochen.

1932
beschloss die Sektion, unter ihrem langjährigen und sehr verdienstvollen Vorsitzenden Josef Daentler, einen Verbindungsweg zwischen den beiden Hütten zu finanzieren und bauen zu lassen. Einen Arbeitsdienst gab es damals noch nicht und unter den damaligen politischen Verhältnissen hätte ein Deutscher in Österreich gar nie Arbeitserlaubnis erhalten. Daentler schildert mehrmals, wie er abenteuerlich schwarz die Grenze überschritten hat, um die beiden österreichischen Arbeiter zu bezahlen und den Fortschritt des Wegebaues zu begutachten, der dann bei seiner Fertigstellung 1937 - 2750 Reichsmark gekostet hatte. Weiter erzählt Daentler auch von seinem Traum, den Weg unter der Schönfeldspitze weiter zu bauen, bis zu einer evtl. möglichen Eichstätter Hütte.

1945
Aufhebung unserer Sektion durch die Alliierten

1946
erreichte Dr. Josef Rieder, der spätere Domprobst, bei der Militärregierung die Lizenzierung für den Alpenverein Eichstätt.

1947
Dr. Josef Rieder wurde 1. Vorsitzender nach dem 2. Weltkrieg und insgesamt der 8. Vorsitzende seit der Gründung, was die hohe Beständigkeit in der Sektion aufzeigt.

1950
wurde der DAV wiedergegründet. 12 Männer, die als die 12 Apostel in die Geschichte des DAV eingingen, stellten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Einer von ihnen war Dr. Karl Biechele, der dann 1951 zum 1. Vorsitzenden unserer Sektion wurde und 21 Jahre lang diese, mit starker Hand führte und prägte.

1952
konnte die Sektion gemeinsam mit der Sektion Murnau die Bärenfleckhütte erwerben. Sie war zwar keine Hochgebirgshütte, aber für viele Eichstätter ein geliebter Fleck Bergheimat. Die zu zahlenden 8.000,- DM bedeuteten für die Sektion mit knapp 200 Mitgliedern eine große Kraftanstrengung. Die Mitglieder konnten Bausteine kaufen, der Kleinste kostete 50 Pfennige.

1981
verkaufte die Sektion ihren Anteil an der Bärenfleckhütte, leider unter unschönen Umständen. Der damalige 2. Vorsitzende der Sektion Murnau und seine Anhänger ekelten die Eichstätter aus der Hütte. Nach ständigen Beschwerden und Schikanen war es ihm gelungen, die Nerven so zu strapazieren, dass der Vorsitzende Holtkamp vorschlug, den Eichstätter Anteil zu verkaufen. Neben den Querelen war ein weiterer Grund, das Wachsen bei der Sektion. Beim Erwerb der Hütte zählten beide Sektionen zusammen 400, im Verkaufsjahr aber 1700 Mitglieder. In der Hütte war es zu eng geworden.

1967
Damit sind wir bei der Erfüllung des Traumes unserer Gründerväter - eine Hochgebirgshütte. 1967 beschloss der Alpenverein Donauland aus Wien sich aufzulösen und bot seine Glorer-Hütte dem DAV an. In seiner letzten Sitzung im Jahr 1967 bot der Verwaltungsrat des DAV diese Glorer-Hütte der Sektion Eichstätt an. Dr. Biechele war wie elektrisiert und berief 4 Wochen später eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein, bei der der Kauf für 40.000,-DM beschlossen wird.
Die Sektion hatte 480 Mitglieder. Mehr zur Geschichte der Glorer-Hütte unter deiesem Link

1997
erfüllte sich der große Wunsch der Jugend - eine eigene Kletterhalle. Im Kornspeicher der Brauerei Hofmühl hat sich, nach Plänen von Gerd Seibold, die Jugend, kräftig unterstützt vom Arbeitsdienst, dieser Traum erfüllt. Schon 1997 erreicht die Zahl der Mitglieder die Schallmauer 1000.

2016
Nach knapp 20 Jahren Hofmühl-Kletterhalle und einigen sehr turbulenten Monaten, die die Sektion fast zerriß, besitzt die Sektion nicht nur ein schönes Kleinod am Bergertörl, sondern auch ein schönes Kletterzentrum am Blumenberg, den JURABLOC. Das Kletterzentrum Eichstätt wurde am 22. Juli 2016 eröffnet.

2018
Im Oktober 2018 konnte die Aussenkletterfläche des JURABLOC der Nutzung übergeben werden.

2019
Nun gehört auch das Mountainbikezentrum JURAFLOW zu den Anlagen des DAV Eichstätt. Am 13. September 2019 wurde mit der Einweihung der JURAFLOW an die Nutzer übergeben. Zahlreiche Gäste, Sponsoren, Förderer, Helfer und Sportler nahmen Teil und feierten eine große Party.
Die Mitgliederzahl beträgt 2019 bereits über 3400.

 

Sektion Neuburg des Deutschen Alpenverein

Streiflichter aus der Sektionsgeschichte

1890
Gründung als 177. Sektion des damaligen „Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins“ durch Volksschullehrer Sebastian Dirr.

1900
Sebastian Dirr fährt mit dem Fahrrad zur Weltausstellung nach Paris (und zurück!)

1906
Einweihung der Neuburger Hütte in 1.850 Meter Seehöhe am Nordostgrat des Hocheder südlich oberhalb der Schnellzugstation Telfs im lnntal.

1910
Schwerpunkte im Sektionsleben bilden Lichtbildervorträge, Familienausflüge in die nähere Umgebung und Bälle, gemeinsame Bergtouren dagegen sind nicht üblich. Wer in die Sektion eintreten will, muss zwei Bürgen stellen.

1921
Verkauf der Neuburger Hütte unter Beibehaltung des Namens an die Akademische Sektion Innsbruck des ÖAV.

1926
Major Alfred Kaltenegger gründet die erste Jugendgruppe und führt mit dieser Bergtouren in den Alpen durch.

1935
Rückgang der Mitgliederzahl von 218 im Jahr 1925 auf 98, verursacht wohl durch die Weltwirtschaftskrise.

1949
Neugründung der von den Besatzungsmächten 1945 aufgelösten Sektion.

1954
Hans Werner Gerhard beginnt seine „Buck di“- Geschichten als Sektions-Nikolaus und betreut dieses Amt mit großem Erfolg 30 Jahre lang.

1955
Sommerliche wie winterliche Gemeinschaftstouren, Kletterkurse in Konstein sowie Skikurse am Spitzingsee zeugen von einer regen Sektionstätigkeit. Sportlehrer Zeilinger bietet mit seinem privaten VW-Bus Touren in die europäischen Nachbarstaaten an.

1957
Letzte Sektionstour unter Führung von Dr. Max Schneider zur Neuburger Hütte, die bald darauf durch Brandstiftung vernichtet wird.

1960
Beginn der inzwischen traditionellen Sonnwendfeiern, damals vor den Mauerner Weinberghöhlen, später an der Alten Burg, in Konstein, im Sehensander Steinbruch oder in Aicha. Über Jahrzehnte hinweg hat sich Ludwig Reile um die Veranstaltung gekümmert, sie wäre ohne ihn undenkbar.

1961
Dr. Max Schneider kauft als Sektionsvorsitzender spontan den ersten VW-Bus, dem bis 2016
sieben weitere folgen nach dem Motto: Unsere Hütte hat vier Räder.

1962
Die Sektion organisiert die ersten Neuburger alpinen Skimeisterschaften am Pürschling bei Unterammergau und gibt diese nach zehnjähriger Tätigkeit an die Neuburger Skischule ab.

1969
Kundfahrt nach Ostanatolien mit Besteigung des aus der Bibel bekannten Berges Ararat, 5.137 Meter. Als Besonderheit darf der Transport der vier Bergsteiger (Dr. Hans Ledwinka, Dr. Gerhart Prell, Fritz Seebauer, Peter Weidenhiller) einschließlich Sektions-VW-Bus mit einer Noratlas-Maschine der Bundesluftwaffe von Neubiberg nach Ankara gelten.

1971
Der Skilanglauf verdrängt innerhalb der Sektion das Pistenskifahren. Die Sektionsmitglieder dominieren bei den ab 1974 durchgeführten Neuburger Skilanglauf-Meisterschaften.

1974
Beginn der jährlichen Bergwanderung mit bis zu fünfzig Jugendlichen auf Ansuchen des Kreisjugendrings.

1979
Wolfgang Angermeir, Alfred Bergbauer, Gerti Habermeier und Dr. Gerhart Prell unterziehen sich erstmals in der Sektion gemeinsam der Ausbildung und Prüfung zum Fachübungsleiter Skibergsteigen (damals „Skihochtourenführer“). In den folgenden drei Jahrzehnten kann die Sektion auf geprüfte Fachübungsleiter in nahezu allen alpinen Disziplinen zurückgreifen und mit Recht stolz auf diesen Ausbildungsstand sein.

1980
Jungmannschaftsleiter Wolfgang Angermeir intensiviert die Jugendarbeit und nutzt den Klettergarten Konstein, um seinen Schützlingen zu einem bisher unerreichten Leistungsstand im extremen Felsklettern zu verhelfen. Neuburger Kletterern gelingen etliche der damals schwersten Routen in den Alpen.

1983
Ludwig Rietze und Wolfgang Angermeir begründen den Neuburger Alpenvereins-Triathlon, der sich in den Folgejahren zu einer bestens besuchten Veranstaltung entwickelt, bis endlich die großen Sportvereine diese heutige Trendsportart aufgreifen.

1984
Die Stadt Neuburg a. d. Donau erwirbt auf nachhaltige Bitten der Sektion hin ein Loipenspurgerät, das unser Mitglied Ludwig Reile fortan fachmännisch betreut.

1985
Dieter Sauerwein wird Stadt- und Kreismeister im Skilanglauf und betreut seitdem diese Sparte gemeinsam mit seiner Frau Lissi.
 
1987
Dr. Gerhart Prell übergibt nach 15 erfolgreichen Jahren den Vereinsvorsitz an Xaver Heimisch. Schon zuvor hatte Gerhart 10 Jahre lang als Jungmannschaftsleiter das Bergsteigen und Klettern in unserem Verein wieder richtig belebt. Unser "Doc", wie wir ihn alle nennen, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

1989
Errichtung einer ursprünglich 3,40 Meter hohen und 2 Meter breiten Kletterwand im Fitnessraum der städtischen Mehrfachturnhalle (inzwischen aufgelassen).

1990
Großartige 100-Jahr-Feier unter der Leitung von Xaver Heimisch als Sektionsvorsitzenden mit Festakt im Neuburger Stadttheater und Festabend im Kolpinghaus sowie Herausgabe einer 88-seitigen, reich bebilderten Festschrift.

1992
Im Sommerprogramm erscheinen neben den bergsteigerischen Aktivitäten immer häufiger Touren mit dem Rennrad, dem Mountainbike oder dem klassischen Tourenrad, wie es Sektionsgründer Sebastian Dirr schon vor 100 Jahren praktiziert hatte.

1993
Als bisher einziges Sektionsmitglied besteigt unser bewährter Wolfgang Angermeir einen 8.000er, nämlich den 8.035 Meter hohen Gasherbrum II im Karakorum, Pakistan.

1995
Die Jugendarbeit blüht und gedeiht, es werden Kletterkurse für Kinder angeboten und ein eigenes Jugendprogramm ausgedruckt, wobei sich Gerhard Heimisch und Thomas Huber besonders engagieren.

1998
Am Hatzenhofener Weiher findet der letzte Alpenvereins-Triathlon statt.

1999
Die Sektion startet mit einem gedruckten Mitteilungsblatt GEMEINSAM AKTIV im Format DIN-A-5, das sich unter der ehrenamtlichen Redaktion des zweiten Vorsitzenden Gerhard Hupe prächtig entwickelt und fortan zweimal jährlich mit bis zu 80 Seiten Umfang erscheint.

2002
Die Sektion installiert unter ihrem neuen Vorsitzenden Thomas Huber eine eigene Homepage im Internet unter www.alpenverein-neuburp.de. Webmaster wird Franz Mittl, der seine Sache perfekt macht.

2003
Mit Heike Mittl und Ulrike Heindl verfügt die Sektion über zwei ausgebildete Familiengruppenleiterinen, die sich intensiv um diesen jüngsten Zweig der Sektionsarbeit kümmern, während Günther Gottschall und Gerhard Heimisch eine Kinder- und Jugendklettergruppe betreuen.

2004
Nach langer Pause findet wieder eine große, allgemeine Sektionstour mit 45 Teilnehmern in allen Altersstufen zur Hofpürglhütte im Gosaukamm statt.

2005
Die Sektion wird vom schlimmsten Bergunglück in ihrer Geschichte getroffen. Am 5. März 2005 verlieren Robert Ganshorn, Manfred Schneider und Markus Seiler in einer Lawine bei Kaisers in den Lechtaler Alpen ihr Leben.

2007
lm Winterprogramm werden erstmals Schneeschuhtouren als neue Trendsportart angeboten.

2008
Das Pilotprojekt „Sektionswochenende im Ansbacher Kletterheim“, Aicha, wird ein voller Erfolg und soll alle zwei Jahre wiederholt werden, maßgeblich organisiert von den neuen Vorsitzenden Norbert Stemmer und Günther Gottschall.

2009
Die Winterausgabe von GEMEINSAM AKTIV glänzt mit 17 Seiten Farbfotos.

2009
Mit Paul Formatschek erhält die Sektion einen geprüften Fachübungsleiter Mountainbike.

2010
Am zweiten Sektionswochenende im Klettergarten Aicha wird ein Dreifach-Jubiläum gefeiert: 120 Jahre Bestehen der DAV-Sektion Neuburg a. d. Donau, 50 Jahre Sonnwendfeiern sowie die Einweihung des brandneuen, siebenten VW-Busses mit modernstem Design.

2010
Der zweite Vorsitzende und Fachübungsleiter Hochtouren, Günther Gottschall, erhält vom DAV die Berechtigung, Kletterschein-Prüfungen in der Halle für „Toprope“ und „Vorstieg“ abzunehmen und Kletterscheine auszustellen.

2011
Beate und Thomas Endres übernehmen die Gestaltung der Sektionsveröffentlichung GEMEINSAM AKTIV, die seit 1999 in den Händen von Gerhard Hupe lag.

2011
Bei den satzungsmäßigen Neuwahlen wird die bisherige Vorstandschaft weitestgehend bestätigt. Neu sind Florian Ring als Pressereferent und Paul Formatschek als Umweltreferent.

2011
Bei der traditionellen Sonnwendfeier konnte Günther Gottschall erstmals eine beachtliche Anzahl von Kletterscheinen aushändigen.

2011
Die Stadt Neuburg a. d. Donau ersetzt das 27 Jahre alte Loipenspurgerät durch eine Neuanschaffung. Der verdiente Ludwig Reile bleibt weiterhin Gerätewart.

2012
Nach einer Ausbildung im DAV-Jugendhaus Obernberg am Brenner übernehmen Stephan und Monika Nojack mit den Kindern Til und David die Leitung der verwaisten Familiengruppe.

2014
Bei der Einweihung des Oberhofer Höhenwegs am 17.August 2014 nehmen nicht nur 170 einheimische Tiroler teil, sondern auch die Sektion Neuburg mit 11 Teilnehmer, der Höhenweg läuft an der ehemaligen Neuburger Hütte vorbei. Auch erscheint 2014 die Chronik zur „Neuburger Hütte“ herausgegeben von den Oberhofer Chronisten
 
2015
Tolle 125-Jahr-Feier mit Berggottesdienst auf der Oberhofener Melkalm, nahe am Standort der ehemaligen Neuburger Hütte, unter der hervorragenden Regie unserer Vorsitzenden Norbert Stemmer und Florian Ring. Die Rohrenfelser Musikanten hatten wesentlichen Anteil am fetzigen Hüttenabend.
 
2016
Durch eine Kooperation mit der Sektion Eichstätt können unsere Mitglieder das neue Kletterzentrum "Jurabloc" auf dem Blumenberg vergünstigt mitbenutzen und machen davon auch reichlich Gebrauch.
 
2016
Unser 8. Vereinsbus, erstmals mit einem Stern auf der Motorhaube und sogar mit Automatik und Allradantrieb, steht als neue "Hütte auf Rädern" für unsere Unternehmungen zur Verfügung.

Die Fusion der beiden Sektionen

2018
Auf Anregung der Sektion Neuburg begannen Gespräche über eine mögliche Fusion der beiden Sektionen. Über Jahre konnte die Sektion Neuburg keinen Nachfolger Ersatz für die Vorstandschaft finden, die nicht weitermachen wollte.


2022
Am 1./2. September wurde nach über einjähriger Planung und Vorbereitung die Fusion der Sektionen und die Auflösung der Sektion Neuburg im Vereinsregister eingetragen. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung in 2023 lautet der Name der Sektion DAV Eichstätt.
Mitgliederzahl nach der Fusion ca. 4600


2023
In der ersten gemeinsamen Mitgliederversammlung am 17. März 2023 wurde über den Sektionsnamen abgestimmt. Der neue Name soll Sektion Eichstätt-Neuburg des Deutschen Alpenvereins e.V. lauten.
Mitgliederzahl zur Mitgliederversammlung 4800. Eintragung des Namen in das Vereinstregister am 22.05.2023.

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