• Blick ins Karwendeltal

Fichtelgebirgstour - Vom Ochsenkopf zum Weihnachtsmarkt

Sonntag, 20. Oktober 2019

Fichtelgebirgstour – Über den Ochsenkopf zum Weihnachtsmarkt

Der goldene Oktober ist die schönste Zeit zum Radeln. Herbstzeit = Mountainbikezeit. Während an schönen Herbstwochendenden alle in die Alpen strömen und diese von Heerscharen von Ausflüglern übervölkert werden, fuhren wir entgegen dem Strom, dahin, wohin sich nur wenige verirren, ins Fichtelgebirge. Ein kleines, noch unbekanntes Mountainbikeparadies. Hier trainieren die Ironmanweltmeister Anne Haug und Challenge Roth Sieger Andreas Dreitz, also genau das richtige Terrain uns.

Bestand der ursprüngliche Plan darin mit dem Zug nach Weidenberg zu fahren und von dort unsere Tour über den Ochsenkopf und den höchsten Berg des Fichtelgebirges, den Schneeberg (1051 m) zu radeln, kam es, wie es kommen musste. Bei unserem Aufenthalt am Nürnberger Hauptbahnhof warfen wir bei Kaffee und Gebäck unser ursprüngliches Vorhaben über Bord. Warum nicht gleich von Bayreuth aus zum Ochsenkopf und Schneeberg radeln?  Super Idee, somit sparen wir uns die 20-minütige Umstiegszeit in Bayreuth und sind nahezu genauso schnell am Ochsenkopf.

Das sind die Momente, die eine Tour spannend und interessant machen. Wie beim Überraschungsei, keiner weiß was einen erwartet. Ich liebe es.

Die Zugfahrt nach Bayreuth nutzten wir die Route umzuplanen. War die Streckenführung in der Karte so einfach, stellte sich gleich in Bayreuth bei der ersten Kreuzung heraus, Karte und Wirklichkeit sind manchmal nicht miteinander vereinbar. Stehenbleiben und nachschauen war keine Option. Einfach fahren, der Intuition und dem Gefühl vertrauend immer Richtung Ochsenkopf. Der Weg ist das Ziel. So kam es, dass wir an der Eremitage, einer historischen Parkanlage mit Wasserspielen, einer Sehenswürdigkeit von Bayreuth, vorbeikamen. Wir fanden Wege und Trails, die wir, wenn wir sie gesucht hätten, nie gefunden hätten.

Auf mein Gefühl und meine Intuition kann ich mich verlassen und ehe wir uns versahen standen wir an der Talstation der Ochsenkopfbahn. Eine Auffahrt mit dem Rad kostet nur verlockende 5 Euro. Doch Martin meinte dazu, „ich radle hoch und wenn es das Letzte ist was ich mache“. Mitgehangen, mitgefangen, also wuchteten wir unsere Alu- und Carbon-Rösser hoch zum Gipfel. Gleich zu Beginn der Bergfahrt überholte uns ein Jugendlicher mit seinem Enduro-Rad. Im Gespräch mit ihm stellte sich heraus, dass es ihm zu blöd war 20 min mit der Seilbahn hochzuschaukeln, denn in der gleichen Zeit radelt er auch hoch. Es war übrigens seine dritte Auffahrt. Weg war er. Wir haben ihn am Gipfel nicht mehr gesehen!

Über einen anfangs mit Felsblöcken durchsetzten Trail ging es vom Gipfel des Ochsenkopfs an der Weißmainquelle vorbei zum Fichtelsee. Im Waldhotel direkt am See genossen wir auf der Terrasse mit Seeblick die warmen Sonnenstrahlen und stärkten uns.

Zu dem Zeitpunkt war unser Highlight, der Schneeberg, schon abgehackt, wir hatten eine bessere Idee. Wir radelten nach Weidenberg, fuhren mit dem Zug nach Bayreuth und gönnten uns den ersten Glühwein auf Deutschlands ersten geöffneten Weihnachtsmarkt. Der neue Höhepunkt der Tour. Glühwein in kurzer Radlhose, DAV-Fahrradtrikot, italienischer Hintergrundmusik und einer Bayreuther Bratwurstsemmel. Nächstes Jahr steht der Schneeberg an und danach wieder der erste Glühwein am Weihnachtsmarkt in Bayreuth. Save the Date, Sonntag, 24.10.2020

Dank der Umplanungen vor und während der Tour, der Spontanität und Flexibilität aller Beteiligten wurde die Ausfahrt zum nahezu perfekten Erlebnis mit Spannung, Spiel Spaß und Abenteuer.

#Traumwetter#Trails#Wirtshaus am Fichtelsee#Weihnachtsmarkt#Kultur#Kaffee#Zugfahrt#VGN-Ticket

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