Heinz Zak mit Multivisionsvortrag auf dem Jubiläums-Edelweißfest
Fotograf und Extremkletterer auf dem Jubiläumsedelweißfest zu Gast. „Mit seiner Kamera…
Donnerstag, 03. Juli 2014 - Sonntag, 06. Juli 2014
Anfang Juli verbrachten 11 angehende Hochtourengeher, zusammen mit Dirk Pelz und Ulrich Rawinsky als Ausbilder, vier erlebnisreiche Tage im österreichischen Pitztal am Taschachferner.
Gegen Mittag des ersten Tages erreichten wir unseren Stützpunkt, das Taschachhaus auf 2434 m Höhe. Von dort aus starteten wir gleich unsere erste Gletscherbegehung und übten das Gehen mit Steigeisen und das Bilden von Seilschaften. Hierbei zeigte sich, dass das Gehen etwas Übung bedarf und Gamaschen nicht nur dazu dienen Nässe abzuweisen, ansonsten wurde die Unachtsamkeit gleich mit einem Loch in der Tourenhose bestraft.
Zurück auf der neu sanierten und gut ausgestatteten Hütte erwartete uns wie jeden weiteren Abend ein hervorragendes Abendessen mit Salatbuffet, Suppe und Nachtisch.
Am nächsten Morgen zogen wir erneut auf den Taschachferner und verbrachten dort auch den gesamten Tag auf dem letzten Ende der Gletscherzunge. Hier übten wir das Abseilen mit Hilfe von Eisschrauben und Eissanduhr, den Bau eines T-Ankers und natürlich die Spaltenbergung. Gerade die Spaltenbergung hatten wir bereits in Theorie und Praxis ein Wochenende zuvor in Aicha gelernt. Doch die Anwendung des Gelernten auf einem Gletscher ist nochmal etwas Anderes. In einem trichterförmigen Loch übten wir zuerst mal die Selbstrettung mit Hilfe von Prusik und Gardaklemme. Die Motivation wieder hoch zu kommen, wenn man dort unten hing, war groß, zumal man sich eher wie unter einer Dusche vorkam als an einer Eiswand. Zum Abschluss übten wir noch das Bremsen beim Sturz und das darauffolgende Rutschen auf dem Schneefeld. Für die fußballbegeisterten Bergsteiger hieß es nun zügig zurück, um der deutschen Nationalelf bei dem Spiel gegen Frankreich beizustehen. Unsere einzige weibliche Teilnehmerin war Moud und musste an diesem Abend gleich doppelt leiden. Zuerst hatte sie vergessen sich in die vegetarische Essenliste einzutragen und musste dann auch noch die bittere Niederlage ihres Heimatlandes Frankreich einstecken.
Der dritte Tag sollte für eine kleine Hochtour genutzt werden, doch leider war das Wetter nicht beständig und so nutzen wir den Vormittag für die Theorie: Bergwetter, Spaltenformen, Kartenkunde, Tourenplanung und Orientierung. Am Nachmittag übten wir noch im hüttennahen Gelände verschiedene Techniken beim Gehen am Fixseil, erneut Abseilen und Selbstrettung und grundlegende Kenntnisse für eine Hochtour wurden wiederholt. Inzwischen hat die Gruppe auch gut zusammengefunden und es verbrachten alle Teilnehmer den letzten Abend gemeinsam im Stüberl der Hütte.
Am letzten Tag genossen wir erneut das reichhaltige Frühstück und zum Abschluss gingen unsere erfahrenen Ausbilder alle restlich auftauchenden Fragen mit den Teilnehmern durch. Ein Lob geht hier noch an unsere zwei Betreuer die uns Unerfahrene eine Menge über das Gehen von Hochtouren vermittelt haben und stets für eine gute Stimmung in der Gruppe sorgten.
So reisten wir vollgepackt mit neuem Wissen, Erfahrungen und guter Laune von diesem wunderschönen Ort wieder ab.