• Blick ins Karwendeltal
  • Jenseits der 5.000
  • Gebäude mit Erddächern

Herbst-Wanderwoche im Ultental

Sonntag, 05. September 2021 - Samstag, 11. September 2021

Auch heuer organisierten Renate Spiegel und Dr. Hans Eichiner in bewährter Manier eine erlebnisreiche Woche für begeisterte Bergwanderer. Dieses Jahr ging die Reise nach St. Gertraud im Südtiroler Ultental. Das auf 1500 m Höhe gelegene Hotel Ultnerhof bot uns eine komfortable Unterkunft, köstliches, abwechslungsreiches Essen, kostenloses Trinkwasser aus eigener Quelle und im Keller Sauna und Dampfbad. Durch kostenlose Bus- und Seilbahnfahrten mit der Gästekarte, konnte jeder Teilnehmer die vorgeschlagenen Touren nach Lust und Laune umgestalten und sogar das Wetter spielte mit. Wir hatten ideales Wanderwetter, sonnig und kühl, die Regenjacke kam nur einmal aus dem Rucksack als Schutz gegen den kühlen Wind.

Die Anreise der 15 Wanderer erfolgte am Sonntag, den 05.09.21 mit privaten PKW und am Dienstag wurde die Gruppe noch durch zwei weitere Teilnehmer verstärkt.

Unsere „Eingehtour“ am Montag, den 06.09. führte uns vom Hotel weg zum Weißbrunnsee (1879m) und nach einer Einkehr weiter zum Fischersee (2068m). Danach wagte ein Teil der Gruppe den Aufstieg zum Nagelstein (2469m), dem Hausberg direkt über unserem Hotel. Nach einer weiteren Einkehr in der Fiechtalm, stieg man entweder direkt oder über die Gonnawand nach St. Gertraud ab. Gut, dass wir erst im nach hinein erfuhren, dass  es sich dabei um den steilsten Abstieg im ganzen Tal handeln soll. Unsere Knie und Oberschenkel waren damit schon einmal richtig eingestellt.

Am Dienstag, den 07.09. fuhren wir mit der Schwemmalmbahn auf 2160m hoch und liefen auf dem Ultner Höhenweg in stetem Auf und Ab bis zur Schusteralm. Dort wurde ausgiebig Rast gemacht und vom lustigen Hüttenwirt mit Suppe, Speck und Zirbenschnaps bestens versorgt, Kraft getankt. Anschließend machte sich eine Gruppe auf zum Weißbrunnsee, von wo sie der Bus zurück nach St. Getraud brachte, die andere Gruppe stieg ab nach St. Gertraud.

Mit Rücksicht auf unsere geschundenen Knie wurde am Mittwoch, den 08.09. die Langsee- Rundtour in umgekehrter Richtung in Angriff genommen. Vom Weißbrunnsee aus stiegen wir einen steilen, felsigen Weg auf zur Höchsterhütte (2560 m), einer Schutzhütte des italienischen Alpenvereins, an der Staumauer des Grünsees gelegen. Nach eine ausgiebigen Rast, gestärkt durch diverse, kräftige Suppen, Hollundersaft, einen roten Zaubersaft nach einem Rezept von Hildegard von Bingen, machten wir uns auf den Weg auf einen längeren, gemütlichen Abstieg, über die Staumauer,  viele Platten und Felsen vorbei an weiteren kleinen Seen, durch farbenprächtige Almwiesen  zum Weißbrunnsee und gelangten von dort wieder mit dem Bus zurück zum Hotel.

Am Donnerstag, den 09.09. legte eine Gruppe einen Ruhetag ein und wanderte auf dem Sunnenseitnweg, auf den sonnigen Hängen hoch über St. Walburg und dem Zoggler-Stausee. Anschließend konnte noch die Vorführung der Venezianischen Säge in St. Gertraud besucht werden.

Wer eine etwas größere Herausforderung wählte, wanderte von St. Pancratz aus über das Hochjoch (2376 m) zum Peilstein (2542 m).

Für den letzten Tag der Wanderwoche wurde traditionsgemäß wieder ein Gipfel für alle ausgesucht und so starteten wir zunächst mit den Autos ins Klapfbergtal, wo wir auf einer Forststraße gemütlich oder auf einem steilen Steig etwas alpiner die Londaialm (2080m) erreichten. Wir hatten Glück, der Wirt war nicht unterwegs bei seinen Kühen sondern in der Hütte und versorgte uns mit frischen ausgefallenen Getränken wie Thymian- oder Minzschorle. Solchermaßen gestärkt, war der Gipfel des 2287m hohen Breitbichl kein Problem und wir wurden zudem belohnt durch einen herrlichen Blick über das Ultental. Der Abstieg erfolgte entweder steil nach St. Gertraud oder auf dem Aufstiegsweg.

 Wie im Flug war die Woche vergangen und es hieß schon wieder Abschied nehmen von den Wanderfreunden/innen, von der herrlichen Bergkulisse und den kulinarischen Genüssen der italienisch-österreichischen Küche. Dass wir so abwechslungsreiche Touren erleben konnten, die jeder nach seiner Leistungsgrenze und seinem Leistungswillen gestalten konnte, so dass sie auch jeder genießen konnte und alle wieder gesund nach Hause fahren konnten, ist auch das Verdienst unserer Organisatoren, Renate Spiegel und Dr. Hans Eichiner, die sich schon im Vorfeld viele Gedanken gemacht hatten und während der Woche und sogar während der einzelnen Touren immer wieder auf Abkürzungs- oder Steigerungsmöglichkeiten hingewiesen haben. An dieser Stelle und  im Namen aller Teilnehmer der Wanderwoche herzlichen Dank und ich freu mich schon auf nächstes Jahr und bin gespannt, wo es dann hin geht.

Bericht und Fotos: Hanni Wagner

 

 

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