• Blick ins Karwendeltal

Hochtour auf Similaun und Ötzi Besuch

Freitag, 08. Juli 2022 - Montag, 11. Juli 2022

Am Freitag 5:00 Uhr ist es wieder soweit, es ist Hochtourenzeit… Alle sind pünktlich in Oberhausen und kurzerhand samt den üblichen Bergsteigerutensilien im Sektionsbus verstaut und es geht ab, Richtung Vent.

Nach leckerem Frühstück und wie immer netten Gesprächen ist das Ziel ein paar Stunden später erreicht. Raus aus dem Bus und kurz strecken und dehnen, dann ab ins Bergsteigergewand und rauf auf’n Berg, genauer gesagt erst einmal zur Martin Busch Hütte. Über den Wildbach verlassen wir das Bergsteigerdorf und dann geht es über den geschotterten wenig spektakulären Zufahrtsweg hoch zur Hütte, welche wir gut drei Stunden nach Abmarsch erreichen.

Hüttenwirt kennenlernen, Formales erledigen und zu unserer großen Freude das Mehrbettzimmer beziehen, ohne Auswärtige nur für uns Achte – cool.

Im Anschluss lädt die Sonnenterrasse wahrlich zum Sitzen und Plaudern ein… Ganz nebenbei wird sich gestärkt und a bissl was getrunken und bevor es zu gemütlich wird möchte Stephan uns noch auf Exkursion in Richtung Zustieg des Similauns schicken.

Also ziehen wir mit leichtem Gepäck von der Hütte in Richtung Marzellkamm und hintere Schwärze bis wir nach steinigen Pfaden etwa eine Stunde später einen herrlich grasgrünen Aussichtspunkt auf den Marzellferner und unser morgiges Ziel den Similaun erhaschen. Jeder chillt für sich heißt hier das Motto. Wo ich hier mit meinen Gedanken war weiß ich nimmer, aber ich war zufrieden ?

Im Anschluss sitzen wir ziemlich zeitig zum Abendessen auf der Hütte, vereinbaren die Abmarschzeit 5:00 Uhr (wie immer werden alle 5vor da sein) ratschen noch a bissl und dann geht’s auch schon ab ins Bett.

Samstag 4:00 Uhr und der Wecker klingelt, alle schälen sich aus den Decken und nach der morgendlichen Routine sind alle frisch gestärkt und mit schwerem Gepäck um 5e abmarschbereit. Wie gestern bereits geht’s hinter der Hütte hoch über die Serpentinen aufwärts Richtung Marzellkamm. Ab ca. 2800 m geht’s in beeindruckender Kammwanderung vorbei am Abzweig zur Hinteren Schwärze über Stock und Stein (hier schon mehr Stein und Fels) zum höchsten Punkt des Kamms und hinab zum Niederjochferner. Steigeisen, Gurt, Helm und Pickel sind parat und die beiden vierer Seilschaften sind eingebunden. Los geht’s mehr oder weniger schräg querend über den Gletscher in Richtung gespurter Autobahn, der von der Similaunhütte kommenden Bergsteiger. Den felsigen Schlussanstieg meistern wieder alle für sich und ohne Hochtourenequipment. Am Gipfelkreuz angekommen genießt jeder für sich die Aussicht. Wahnsinn, denke ich mir, hier oben ist alles so einfach und unbeschwert, so könnt es eigentlich immer sein. Aber nach Brotzeit und sinnieren wird wieder aufgesattelt und es geht über den Gletscher in Richtung Similaunhütte, welche wir heute im wahrsten Sinne links liegen lassen und uns direkt auf den Weg in Richtung Martin Busch Hütte machen. Die Entscheidung erweist sich als goldrichtig, haben die Wirtsleut dort doch tatsächlich Schnaps und Bier. Perfekt macht das Ganze, das gute Essen und die richtig guten Gespräche in der Gruppe. Irgendwie bringt jeder einen Schwank aus seiner Jugend, auch wenn Hans nur eine Geschichte über seinen Spetzl auf Urlaubsreise zum Besten gibt, haben wir spätestens jetzt Tränen in den Augen vor lauter lachen ?

Der Sonntag soll dann als Antrittsbesuch beim Ötzi herhalten und so machen wir uns gemütlich nach dem Frühstücken gegen 8:00 Uhr auf.. Wir folgen zunächst der Beschilderung in Richtung Similaunhütte bis wir dann rechter Hand in ein paar Serpentinen auf einen Moränenrücken westlich vom Talgrund abbiegen. Diesen folgen wir in gleicher Richtung immer leicht ansteigend, bis wir den Abzweig zur Ötzi Fundstelle erreichen. Die Grabstätte können wir leider nur sehr kurz genießen, da es es wirklich zapfig kalt und etwas eisig ist. Also machen wir uns auf, über einen steinigen Grad mit angenehmer Kletterei, in Richtung Similaunhütte auf. Dort angekommen lassen wir es uns so richtig gutgehen mit leckerer Brotzeit und einem guten Bier. Beim Blick auf den Similaun und Gletscher kommen etwas ungute Gefühle hoch, da wir gleichzeitig ein, aus den 30igern aufgenommenes Panoramafoto aus selbigem Blickwinkel an der Wand entdecken. Wahnsinniger Schwund!!!

Dann tuts mehr oder weniger einen Schlag und wir sitzen wieder beim Abendessen auf unserem Stützpunkt. So, des wars jetzt wieder für Heuer denk ich mir, is aber ned schlimm, nächstes Jahr kommt bestimmt und die Jungs und Mädels (Herren und Damen) schauen auch schon wieder MOTIVIERT. So geht das lang ersehnte Wochenende am darauffolgenden Tag zu Ende. Wie immer wars super schön und total angenehm mit der Truppe am Berg zu sein. Nächstes Jahr gerne wieder ?

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